WBG pocht auf LED-Technik

Ausschuss gegen LED-Einsatz / Kommunalpolitiker sollen sich „im Internet genau informieren“

„Bin ich froh, dass wir schlauer sind als andere Kommunen, die ihr Geld zum
Fenster rauswerfen.“ Mit diesen Worten kommentierte WBG-Mitglied Thorsten
Hänel die Entscheidung von CDU, SPD und FDP, die sich geschlossen gegen
den Einstieg in die LED-Technik im Bereich der Straßenbeleuchtung ausge-
sprochen hatten. Die Verwaltung hatte für die Mitglieder des Ausschusses für
Umwelt und Stadtentwicklung eine entsprechende Vorlage erarbeitet.
Daraus geht  unter anderem hervor, dass sich der LED-Einsatz in Werdohl
nicht rechnet (wir berichteten). Das wollte Hänel so nicht  stehen lassen.
Er ärgerte sich zum Beispiel darüber, dass die Verwaltung auf eine fehlende
DIN-Norm für LEDs verwiesen hatte.
Hänel wies diesbezüglich auf die Initiative Zhaga hin, die Standards für
LED-Module erarbeitet. Die Verwaltungsvorlage werfe „Fragen über Fragen
auf“ kritisierte das WBG-Mitglied und betonte: „2015 ist Schluss mit den
HQL-Leuchten, dann gibt’s für nichts mehr eine Förderung.“ Den Vorwurf,
die Stadt würde die Förderung und somit Geld verschenken, ließ Bürger-
meister Siegfried Griebsch nicht gelten. „Man  muss eine Förderung nicht
nur in Anspruch nehmen, weil es sie gibt. Es muss sich auch lohnen.“
Genau das sei in Werdohl aber nicht der Fall. Zudem würden die Preise
auf dem LED-Sektor weiter fallen. „Und die technische Entwicklung geht
noch weiter“, stellte Griebsch fest. Bezogen auf diese Aussage gab
WBG-Politiker Uwe Kreikebaum den Ausschussmitgliedern einen „wichtigen
Hinweis“: „Es gibt im Internet ein Angebot einer Superfirma,“ riet er den
Kommunalpolitikern „sich einmal ganz genau zu informieren.“ Daraufhin
bemühte sich SPD-Ratsherr Cornelius Böttcher, den LED-Verzicht zu
erläutern: „In Werdohl gibt es im Gegensatz zu anderen Städten nur
geringes Einsparpotential, weil wir bereits Energiesparlampen einsetzen.“
Dirk Middendorf (CDU) rechnete vor: „Eine LEDLeuchte kostet das fünf-
fache,  verbraucht aber fast das gleiche wie unsere HQI-Leuchten.“ Des-
halb mache der LED Einsatz in Werdohl nur dann Sinn, wenn die Stadt
eine neue Straße bauen wolle. „Dann könnten Masten durch größere Ab-
stände eingespart werden.“ Schließlich erinnerte Fachbereichsleiter Bernd
Mitschke daran, dass selbst die Firma  Trilux – sie stellt unter anderem
HQI-Leuchten aber auch LED-Elemente her – der Stadt empfohlen habe,
bei der bisherigen Technik zu bleiben. Die drei WBG-Vertreter ließen sich
allerdings nicht überzeugen.

Quelle: Süderländer Volksfreund 31.05.2012 cwi