Rolf Neuhäuser (Mitglied der SPD im Rat der Stadt Werdohl) in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 27.04.2010:

„Kinder- und jugendpolitischer Supergau der CDU und WBG“

Nach der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 27.04. wurde in der Presse der stellv. Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses mit folgendem Ausdruck zitiert: „bei der Entscheidung des Jugendhilfeausschusses, den Antrag von CDU und WBG auf Verlagerung der Ütterlingser Kindertagesstätte „Wunderkiste“ in das Schulgebäude Danziger Straße abzulehnen, handele es sich um den kinder- und jugendpolitischen Supergau für CDU und WBG“.

Was müssen Glückshormone bei Rolf Neuhäuser bewirkt haben, dass er diesen Supergau-Begriff so missbraucht hat. Als ehemals Grüner sollte ihm ein „Supergau“ doch noch geläufig sein, wurde er doch für den „größten anzunehmenden Unfall“ beispielsweise bei Störfällen in Kraftwerken verwendet. Ihn jetzt in die Niederungen der Kommunalpolitik herunter zu brechen, erscheint schon mehr als gewagt. Vielleicht sind da bei Rolf Neuhäuser ob des Abstimmungsgesetzes auch einfach nur „die Pferde durchgegangen“. Ein Abstimmungsergebnis im übrigen, dass für seine Partei nicht unbedingt die Regel sein dürfte.

Wenn man den Begriff des Supergau’s überhaupt in der Kommunalpolitik verwenden sollte, dann wohl eher nach der Abstimmung über die Verlagerung der Evgl. Grundschule aus der Stadtmitte nach Ütterlingsen. Viele Werdohler/innen werden sich noch an den Herbst 2008 erinnern, als in der Schulausschuss-Sitzung eine neue politische Verbindung aus SPD und FDP sozusagen im Handstreich diesen Beschluss fasste, ohne Beteiligung der Eltern, ohne Beteiligung der Schule und auch ohne Beteiligung der Kirche. Wahrhaftig ein einsamer Beschluss. Obwohl mir der Begriff „Supergau“ in der Kommunalpolitik mehr als unangebracht erscheint, im Zusammenhang mit diesem einsamen Beschluss von SPD und FDP kann man jedoch feststellen, dass sich Eltern, Schule, Kinder und auch Kirche wie nach einem Supergau gefühlt haben müssen. Ich kann in Richtung der SPD nur anregen, diesen Begriff „kinder- und jugendpolitischer Supergau“ im Zusammenhang mit der Entscheidung des Jugendhilfeausschusses einfach nur einmal zu überdenken.

Willibald Mertens
Vorsitzender der WBG-Fraktion