Werdohl, 28.06.2010, Matthias Alfringhaus

Stadtrat. Mehr Service – Gebühren steigen

Werdohl. Am Riesei wird nach fast drei Jahren wieder ein Grünabfall-Containerplatz eingerichtet. Das kostet den Gebührenzahler 1,07 Euro pro Jahr mehr.

Das beschloss der Rat gestern Abend mit den Stimmen von CDU, SPD und Werdohler Bürgergemeinschaft (WBG). Die FDP hält die augenblickliche Situation für ausreichend und stimmte gegen den Antrag von CDU und WBG. Der Ortsverbandsvorsitzende Jürgen Neumann sagte gestern Abend vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele Werdohlerinnen und Werdohler den Service gar nicht nutzen: „Mit den höheren Gebühren belasten wir eine Mehrheit zu Gunsten einer Minderheit.“

Auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Jörg Bora war der Platz am Riesei 2007 geschlossen worden. Man wollte Geld sparen und hielt die Kapazitäten am seinerzeit neu eingerichteten Bringhof für völlig ausreichend. Nach Auffassung der WBG war das eine Fehleinschätzung. Ihr Fraktionsvorsitzender Willibald Mertens verwies gestern Abend erneut auf seine diversen Leserbriefe, in denen er die Wiedereinrichtung des Platzes gefordert hatte.

Bürgermeister Siegfried Griebsch (SPD) nannte die Entscheidung, den Platz am Riesei wieder zu öffnen, eine „politische Entscheidung“. Man weite an dieser Stelle einen Service aus, der bereits reduziert worden sei. Ein SPD-Antrag, die Grünabfall-Container-Standorte in Ütterlingsen und Eveking zu schließen, wenn der Platz am Riesei wieder eröffnet wird und so höhere Gebühren zu vermeiden, fand bei den anderen Ratsfraktionen keinen Anklang. Demnach können Einwohner demnächst ihre Grünabfälle zum Bringhof, zu den Containern nach Ütterlingsen und Eveking und zum Riesei bringen. Dazu können sie Grünabfälle in Tüten verpacken und vor ihrer Haustür abholen lassen.

Kritik an 7650 Euro
Miete pro Monat

Christoph Plaßmann (CDU) und Willibald Mertens kritisierten die aus ihrer Sicht hohe Miete, die die Stadt für den Platz an die Bäderbetriebe zahlen müsse. Bodo Schmidt von der Verwaltung wies darauf hin, dass die Platzmiete von monatlich 7650 Euro ein errechneter Preis und deshalb solide sei. Neben CDU und WBG, die den erfolgreichen Antrag stellten, wies auch Cornelius Böttcher (SPD) darauf hin, dass man sich in seiner Partei immer wieder für bessere Verhältnisse beim Grünabfall eingesetzt habe. Damals jedoch sei die politische Situation „schwierig gewesen.“