Sauberkeitsoffensive 2014

Vor gefühlt einer Million Zigarettenkippen kapitulierten am Samstag auch die eifrigsten Müllsammler. „Das ist ein riesiges Problem“, waren sich am Ende alle einig. Da half das größte Engagement bei der Werdohler Sauberkeitsoffensive nicht, sie zu beseitigen. Es reichte aber aus, um die Innenstadt ein wenig sauberer zu bekommen. Rund 70 Freiwillige versammelten sich am Morgen auf dem Rathausparkplatz, um bei bestem Müllsammelwetter dem herumliegenden Abfall entlang der Lenne, rund um den Bahnhof und die Neustadtstraße zu Leibe zu rücken. Bürgermeister Siegfried Griebsch freute sich bei der Begrüßung über die bunte Mischung der Helfer. Parteien und Vereine waren vertreten. Erwin Günther rückte mit einem Trupp Asylbewerber und Ein-Euro-Kräften an. Aus der Ditib-Gemeinde kam eine elfköpfige Gruppe. „Wir sind Werdohler. Klar, dass wir mitmachen“, meinte Vorsitzender Fahrettin Alptekin. Aber auch zahlreiche Privatleute zogen die zweistündige Sammelaktion dem Faulenzen in der Sonne vor. „Wir wollen den Kindern ein Vorbild sein“, meinte Eva Oßenberg, die mit ihrem Mann Volker und den Zwillingen Laura und Magdalena mit Handschuhen, Müllbeutel und Sammelzange den Bahnhof ansteuerte. Zu oft hat sie sich schon über Leute geärgert, die einfach alles fallen lassen. „Nicht nur zugucken und schimpfen, sondern selber was tun“, ist auch das Motto von Harald Pizeck, der mit seinem Enkel Seth loszog. Der stieß direkt in einer Ecke auf einen übriggebliebenenWeihnachtsbaum. Der ließ sich leicht entsorgen. Die vielen Kippen oder der Müll aus dem Brunnen dagegen nicht. Da müssen an mancher Ecke nochmal die Profis ran. Dass die Sauberkeitsoffensive Schule macht und alle ein wenig sorgsamer mit ihrem Umfeld umgehen, wünschten sich viele der Helfer, als sie sich nach getaner Arbeit zum Imbiss trafen – zufrieden über das Errreichte, aber auch ein wenig frustriert über die Achtlosigkeit ihre Mitmenschen.

Quelle: Süderländer Volksfreund 30.03.2014

Sauberkeitsoffensive 2014
Magdalena und Laura kamen in ihren eigenen Warnwesten.
© Hildegard Goor-Schotten