Westfälische Rundschau – 25.06.2009

Notfalldienst wird von WBG thematisiert

Zwei Werdohler Ärzte als Referenten gewonnen. Vor spannendem Abend

Werdohl Aus aktuellem Anlass lädt die Werdohler BürgerGemeinschaft am kommenden Dienstag, 30. Juni, um 19:30 Uhr zu einer Veranstaltung zum Thema „Allgemeinmedizinischer Notfalldienst“ ins Haus Werdohl ein. Referenten sind die beiden Werdohler Ärzte Dr. Krämer und Dr. Greif. Aufgegriffen wird die Bestrebung der Kassenärztlichen Vereinigung, die Notfallversorgung (24-Stunden-Dienst) durch die ansässigen Hausärzte im Kreisgebiet spätestens ab 2010 wesentlich zu verändern. Als künftige „Verbesserungen“, so führt die WBG an, werden die Vereinheitlichung der Strukturen, Vergrößerungen der Bezirke, zentrale Anlaufpraxen, eine Verzahnung mit dem stationären Bereich des Krankenhauses Lüdenscheid, ein Notfalldienst für die ganze Woche, keine kollegiale Vertretung mehr, zwei Notfallpraxen für den gesamten Märkischen Kreis, eine zentrale Leitstelle mit einheitlicher Rufnummer für ganz Westfalen-Lippe und ein Fahrdienst für Patienten in ländlichen Gebieten als unverzichtbar angesehen. Zudem führe die Kassenärztliche Vereinigung an, dass es an ärztlichem Nachwuchs fehle und die Altersstruktur der Ärzte bereits zu 48 Prozent über 55 Jahre liegt. Die Altersstruktur der Werdohler Ärzte sieht nicht besser aus. Zudem sei der Beruf finanziell unattraktiv, erhalte doch ein Hausarzt 31,18 Euro pro Patient im Quartal. Die WBG sieht trotz sachlicher Argumente für die Veränderung des Notfalldienstes eine wesentliche Verschlechterung für die Bürger entstehen. Ältere oder Alleinerziehende würden in unzumutbare Situationen geraten. Weite Wege müssten zurückgelegt werden, alle müssten nach Lüdenscheid fahren; es fehle aber an durchgängigen Busverbindungen, in manchen Ortsteilen seien sie überhaupt nicht vorhanden, so beklagt die WBG den derzeitigen Zustand. Die Konsequenz daraus sei die vermehrte Beanspruchung der Notaufnahme der Werdohler Stadtklinik und die Benutzung des Rettungswagens (Notruf 112). Neben einer zusätzlichen psychischen Belastung der Erkrankten würden zudem vermeidbare Kosten für die Krankenkassen entstehen, rechnete WBG-Vorsitzender Thomas Janikowski vor. Die Teilnehmer erwarte am 30. Juni auf Grund der Werdohler Situation ein spannender Abend.