Werdohl. Rainer Kanbach

Eine schier unendliche Geschichte scheint sich dem Ende entgegen zu neigen. Auf eine Einwohnerfrage hin teilte Bürgermeister Siegfried Griebsch in der Sitzung des Rates am Montag mit, er sei zuversichtlich, dass die Neugestaltung und Absicherung der Tunnelüberführung an der Altenaer Straße noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden könne.

Parallel zu der alten soll über eine Rampe eine neue Tunnelüberführung geschaffen werden. Eng verbunden mit dieser Maßnahme ist ein Hang-Abtrag entlang der Zuwegung zwischen der Einmündung Höhenweg und Waldschlösschen am Eickelsborn. Der dort anfallende Abraum soll nicht teuer entsorgt, sondern für eine Rampe genutzt werden, über die dann die neue Tunnelüberführung an der Altenaer Straße angelegt wird. Das Ausschreibungsverfahren für den Hangabtrag entlang des Eickelsborn ist gelaufen; die Tiefbauarbeiten können nach den Worten des zuständigen Fachbereichsleiters Bernd Mitschke kurzfristig beginnen. Zwar habe man mit Kosten von etwa 100 000 Euro kalkuliert, doch das Auftragsvolumen liege deutlich unter dieser Zahl, wenngleich die Erneuerung der Straßenoberfläche zusätzlich zu Buche schlägt. Die Zuwegung zu den Häusern rund um das Waldschlösschen war in der Vergangenheit teilweise abgesackt. Zwar hatte ein Gutachter festgestellt, dass keine akute Gefahr bestehe, doch habe man im Rathaus dennoch Handlungsbedarf gesehen.

Die Maßnahme sieht vor, die Böschung an der Bergseite abzutragen, um danach die Trasse der Zuwegung Eickelsborn zur Hangseite komplett zu verlegen, ohne dass jedoch die Fahrbahn insgesamt verbreitert wird. Finanziert werden die Arbeiten aus Straßenunterhaltungsmitteln der Stadt Werdohl. Eben weil der Abraum an der Altenaer Straße wieder verwendet werden kann, kommt die Maßnahme günstiger. Sobald am Eickelsborn der Hangabtrag abgeschlossen und das Abraum-Material am Ende der Altenaer Straße (Schlachtseite/Kalkofen) angekommen ist, dürfte der Startschuss für die neue Tunnelüberführung fallen. Zwar reicht das Material für die Rampe nicht aus, so dass weitere Anlieferungen aus anderen Stellen erforderlich sind, aber die Zustimmung der Bahn für diese Maßnahme liegt vor. „Wir haben grünes Licht“, so Bernd Mitschke, weil die einzige Bedingung der Bahn – Erhalt einer Rettungszufahrt bis zum Tunnel – gewährleistet sei.

Der gegenwärtige Weg über den Tunnel wurde bekanntlich gesperrt, weil erhebliche Gefahr durch Steinschlag für die Nutzer bestand. Die Rampe ermöglicht eine Verlegung des Fuß- und Radweges zur Lenneseite hin. Am Fuße der Felsformation, die durch einen Fangzaun gesichert werden soll, wird zusätzlich eine Rinne angelegt, in der auch herabstürzendes Gestein aufgefangen werden kann. Ein Felsabtrag, wie er bei früheren Überlegungen eine Rolle gespielt hat, sei mit dieser Lösung nicht mehr notwendig, so Mitschke.

Felssicherungen werden nicht nur an diesem etwas mehr als 60 Meter langen Aufstieg vorgenommen, sondern auch über dem Tunnel selbst. Auf der anderen Seite – jenseits der Ruhr-Sieg-Strecke der Bahn – sind keine zusätzlichen Sicherungen erforderlich, so der Fachbereichsleiter. Die Kosten für die Rampe und angesprochenen Sicherungen trägt die Stadt Werdohl. Auch hier geht man im Rathaus von einer Investitionssumme von etwa 100 000 Euro aus – und auch hier hofft Bernd Mitschke darauf, dass der Betrag noch unterschritten werden kann. Der genaue Baustart ist unter Berücksichtigung der Entwicklung bei der Eickelsborn-Maßnahme noch nicht bekannt.